Als typischer Verursacher einer Harnröhrenverletzung gilt die Verwendung eines Blasenkatheters. Zum Einsatz gelangt der Katheter in der Pflege oder im Anschluss an unterschiedliche operative Eingriffe. Er dient zur Steuerung der Harnableitung. Zwar handelt es sich bei einem Blasenkatheter nur um ein kleines, schmales Kunststoffröhrchen, welches über die Harnröhre in Richtung Harnblase geschoben wird, doch kann es trotzdem zu Verletzungen an der empfindlichen Schleimhaut kommen. Die Bildung der kleinen Narben gilt dann als ursächlich für die Ausprägung einer Harnröhrenstriktur. Besonders häufig treten Verletzungen durch den Einsatz eines Verweilkatheters auf. Dieser kommt im Rahmen einer Nachbehandlung bei einer längeren Regeneration oder nach komplizierten Operationen zur Anwendung. Eine Schädigung der Schleimhaut der Harnröhre findet dabei durch zwei Möglichkeiten statt. So kann ein Dauerkatheter durch Druck auf die Harnröhre eine Durchblutungsstörung in diesem Abschnitt auslösen. Diese zieht wiederum das Degenerieren des Gewebes, welches davon betroffen ist, nach sich, weil es zu seiner Unterversorgung kommt. Ist Latex ein Bestandteil des Katheters, können in ihm Substanzen enthalten sein, die sich negativ auf die physiologische Gewebestruktur auswirken.
Damit es bei der längeren Verwendung eines Katheters gar nicht erst zu Schäden an der Harnöhre kommt, die eine Stenose an ihr zur Folge haben können, lässt sich anstelle eines transurethralen Katheters auch eine Alternativoption einsetzen. Dabei handelt es sich um einen suprapubischen Katheter, bei dem der Urin mithilfe eines schmalen Schlauchs über die Bauchdecke aus dem Körper gelangt und nicht durch die empfindliche Harnröhre geleitet wird.