Immer dann, wenn Zellen im Körper zu ersetzen sind, bevorzugen die Mediziner (und die meisten Patienten) körpereigenes (autologes) Material, um nicht in die Zwangslage zu kommen, Abstoßungsreaktionen medikamentös unterbinden zu müssen. Wenn Teile der Harnröhre ersetzt werden müssen, wird es schwierig, körpereigenes Material zu finden, das den hohen Ansprüchen gerecht wird, die für die damit verbundenen Funktionen erhoben werden müssen. Aber wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg, deshalb können wir an dieser Stelle recht überzeugende klinische Ergebnisse vorstellen. Professor Dr. med. Dirk Fahlenkamp ist Chefarzt an der Urologischen Klinik der „Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz„. Er veröffentlichte sehr interessante Ergebnisse einer Anwendungsbeobachtung in „European Urology 2011“, die zeigen, dass autologe Zelltransplantate […]
Aktuelles
Autologes Zelltransplantat der Mundschleimhaut verkürzt Verweildauer in der Klinik
Patienten mit einer Harnröhrenstriktur, einer Harnröhrenverengung durch Narbengewebe im Harnleiter, können durch Tissue Engeneering therapiert werden. Das Verfahren ermöglicht eine partielle Transplantation der eigenen Mundschleimhaut durch künstlich gezüchtete Zellen. Eine Harnröhrenverengung erleiden jährlich 5000 – 6000 Patienten. Die Harnröhrenstriktur, medizinisch ausgedrückt, gleicht der Verengung in Herzkranzgefäßen. Eine Harnröhrenverengung verursacht Schmerzen beim Urinieren. Je länger die Harnröhrenstriktur nicht behandelt wird, desto schlimmer werden die Symptome. Erkrankungen des harnableitenden Systems: Harnröhrenstriktur und Harnleiterverlust Unter Schmerzen beim Urinieren leiden nicht nur Patienten mit einer Harnröhrenstriktur, sondern auch Patienten mit einem Harnleiterverlust durch Krebs oder Traumata. Prof. Dr. med. Dirk Fahlenkamp, Chefarzt der Urologischen Klinik in den Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz, spricht von über 100 […]
Schmerzensgeldanspruch wegen fehlerhafter Aufklärung bei der Behandlung einer Harnröhrenstriktur
Die fehlerhafte Aufklärung des Patienten über die Behandlung einer Harnröhrenstriktur führt zu einem Schmerzensgeldanspruch. Insbesondere die Behandlung einer Harnröhrenverengung mit einer Mundschleimhautplastik mit nativer Mundschleimhaut ohne den Patienten über alternative Verfahren aufzuklären, ist ein Aufklärungsfehler und damit eine vorsätzliche Körperverletzung gemäß § 223 StGB. Die mit dem Eingriff unmittelbar verbundenen Beschwerden im Mundraum rechtfertigen ein Schmerzensgeld. Darüber hinaus ist nach § 8 c TPG (Transplantationsgesetz) die Entnahme von Mundschleimhautgewebestücken und die anschließende Rückübertragung (in die Harnröhre) nur zulässig, wenn der Patient wirksam eingewilligt hat und diese Behandlung erforderlich ist. Die Erforderlichkeit fehlt, wenn alternative Behandlungsformen mit weniger oder keinen Nebenwirkungen zur Verfügung stehen. Sollte der Arzt die Behandlung mittels einer […]
Universitätsklinik Köln etabliert erfolgreich MukoCell®
Eines der renommiertesten urologischen Zentren in Deutschland, das Universitätsklinikum Köln, unter Leitung von Prof. Heidenreich, etabliert erfolgreich das MukoCell®-Verfahren zur Behandlung von Harnröhrenstrikturen…
Mundschleimhautplastik erhöht Krebsrisiko
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen: Mundschleimhautplastik erhöht Krebsrisiko (Mund-, Mundhöhlenkrebs).* Die Mundschleimhautplastik zur Rekonstruktion der Harnröhre ist mit der Entnahme von Mundschleimhaut aus dem Wangenbereich und der Unterlippe verbunden. Die damit verbundenen Verletzungen und Vernarbungen der Mundschleimhaut sind durch Essen und Trinken ständigen mechanischen und chemischen Reizungen ausgesetzt. Dies kann zu Wundheilungsstörungen und chronischen Entzündungsprozessen führen, welche zu den Ursachen von Mundkrebs zählen (vgl. auch http://www.netdoktor.at/krankheit/mundkrebs-7480). In der offenen Harnröhrenrekonstruktion sollten daher alternative Verfahren ohne großflächige Entnahme der Mundschleimhaut bevorzugt werden. * Piemonte E et al. Relationship between chronic trauma of the oral mucosa, oral potentially malignant disorder and oral cancer, Journal of Oral Pathology & Medicine (2010) 39: 513–517 Perry BJ […]
Die männliche Harnröhre
Während die Bedeutung der Niere als Filterstation und der Blase als Auffangbehälter und Steuerung des Urinabgangs unumstritten sind, wird der Harnröhre häufig eine zu geringe Bedeutung zugeschrieben. Dabei leistet sie einen wichtigen Beitrag zum Funktionieren des gesamten Systems und kann bei Erkrankungen zu einer erheblichen Einschränkung führen. Die Harnröhre, auch Urethra genannt, gehört zu den harnableitenden Organen und ist äußerst kompliziert aufgebaut. Die männliche Harnröhre transportiert neben Urin auch noch Samenflüssigkeit. Sowohl die Länge als auch der Aufbau der männlichen Harnröhre unterscheidet sich von dem der weiblichen: die männliche Harnröhre ist mit 20 cm etwa 17 cm länger als die weibliche und hat einen höheren muskulösen Anteil. Im Verlauf lassen […]