Harnröhrenrekonstruktion mit Mundschleimhaut im Überblick!
Vorteile (+)
- Heilungschancen gut (Datenlage unsicher)
Nachteile (-):
- erhöhtes Krebsrisiko (Mundkrebs) durch Verletzungen der Mundhöhle*
- großflächigen Entnahme von Mundschleimhaut
- oft Vernarbungen im Mund
- kann Beweglichkeit der Unterlippe einschränken
- kann zu Taubheitsgefühl im Mund-, Wangen-, Lippenbereich führen
- kann zu Veränderungen der Gesichtsmimik oder zu Problemen beim Sprechen und Trinken führen
- kann zu vermehrten Speichelfluss führen
- Verlängerte Operationszeit durch zwei chirurgische Eingriffe an der Harnröhre und im Mund
- Risiko der Verletzung des Speicheldrüseneingangs
- bei einem Rezidiv ist keine ausreichende Mundschleimhaut vorhanden bzw. es muss nochmals Mundschleimhaut aus dem bereits verletzten Mundbereich entnommen werden
- Verfahren wurde noch nicht mit unabhängigen, prospektiven Studien überprüft
- vielen Ärzten fehlt der Kenntnisnachweis für Operationen im Mundbereich, Urologen werden in der Regel nicht für Operationen im Mundraum ausgebildet.
*
- Piemonte E. Relationsship between chronic trauma of the oral mucosa, oral potentially malignant disorder and oral cancer, Journal of Oral Pathology & Medicine (2010) 39
- Nelson R. Dental Trauma may play a Role in Oral Cancers 07/2014 www.medscape.com
Die Rekonstruktion der Harnröhre mit der Mundschleimhaut im Detail!
Rekonstruktion der Harnröhre mit Mundschleimhaut
Kehrt die Harnröhrenverengung immer wieder, bietet sich eine offene Operation an, bei der eine Rekonstruktion der Harnröhre durchgeführt wird. Der Arzt schneidet die verengte Stelle heraus und vernäht die beiden Enden der Harnröhre. Das ist jedoch nur möglich, wenn die Verengung über eine kurze Strecke besteht. Die Erfolgsquote ist bei dieser Therapieform hoch.
Besteht die Harnröhrenverengung über eine Strecke von mehr als vier Zentimetern, führt der Arzt eine Operation durch, bei der er die Harnröhre durch eine Harnröhrenplastik ersetzt. Dieses Verfahren findet auch bei Abrissen der Harnröhre Anwendung. Um die fehlenden Teilstücke der Harnröhre zu rekonstruieren, verwenden die Mediziner Vorhaut, Mundschleimhaut und andere Schleimhäute des Patienten.
Welche Schleimhaut als Ersatz gewählt wird, ist von mehreren Faktoren abhängig. Die Mundschleimhaut ist zwar als Ersatz gut geeignet, aber es kann bei den betroffenen Patienten hinterher zu Schmerzen und Gefühlsbeeinträchtigungen im Mundraum kommen.
Eine Rekonstruktion der Harnröhre ist ein äußert diffiziler Eingriff, den nur sehr erfahrene Chirurgen vornehmen sollten. Ist die Verengung der Harnröhre besonders kompliziert, kann es sein, dass mehrere Operationen notwendig sind. Zwischen den Operationen müssen mehrere Monate Abstand sein.
Nach erfolgter OP verbleibt über maximal drei Wochen ein Katheter als Schiene in der Harnröhre.
Weitere Beiträge zu dem Thema
[ultimate_info_banner banner_title=“Transplantat aus patienteneigenen Zellen der Mundschleimhaut“ banner_desc=“Neuerdings gibt es die Möglichkeit einer schonenden Rekonstruktion der Harnröhre mittels eines autologen Zelltransplantats. Dieses Transplantat wird aus patienteneigenen Zellen der Mundschleimhaut gewonnen. Der Gewebeersatz wird entsprechend der Größe des zu ersetzenden Stückes Harnröhre im Reinraumlabor gezüchtet. Anschließend wird dieses autologe Zelltransplantat an Stelle der herausgeschnittenen Verengung dem Patienten eingesetzt. Das eigentliche operative Vorgehen entspricht dem der Rekonstruktion der Harnröhre mit Mundschleimhaut.
“ button_text=“Mehr Information…“ button_link=“url:https%3A%2F%2Fwww.harnroehrenstriktur-therapie.de%2F|||“ button_text_color=“#1e73be“ button_font_size=“desktop:18px;“ title_font_size=“desktop:25px;“]
Hinweis:
Dieser Beitrag ersetzt auf keinen Fall eine ärztliche Diagnose oder Behandlung. Er dient ausschließlich Ihrer Information und soll weder zur Selbstdiagnose noch zur Selbstbehandlung auffordern. Bitte wenden Sie sich bei gesundheitlichen Problemen immer an Ihren Arzt!