Sie hatten bereits über längere Zeit Probleme beim Wasserlassen und wussten sich irgendwann nicht mehr zu helfen. Womöglich haben Sie an wiederholten Harnwegsinfekten gelitten, die nicht in den Griff zu bekommen waren. Nun ist jeder Gang auf die Toilette mit Schmerzen verbunden und die Blase lässt sich kaum noch entleeren. Das ist der Zeitpunkt, an dem sich die meisten Patienten schließlich an einen Urologen wenden, um sich gründlich untersuchen zu lassen.
Die Diagnosestellung beim Urologen unterscheidet sich zwar zum Teil in ihrem Umfang und Ablauf, nachfolgend sind jedoch die wichtigsten Schritte auf dem Weg zu einer Diagnose zusammengefasst. Zunächst einmal sollte der Betroffene die Gelegenheit erhalten, von seinen Symptomen zu erzählen: welche Symptome hat er, wann sind sie erstmals aufgetreten, wie häufig und in welchen Umständen treten sie auf und wodurch werden sie besser oder schlimmer? Dann stellt der Urologe in der Regel ein paar Fragen, um sich ein genaueres Bild über die Vorgeschichte zu machen.
Bei einem Symptomenkomplex, wie er in der Regel bei Harnröhrenstrikturen auftritt, fragt der Urologe die Patienten meist, ob sie einen Unfall oder eine Verletzung im Damm- oder Penisbereich erlitten haben (klassisch ist zum Beispiel ein Sturz auf die Fahrradstange) oder ob sie bereits einen urologischen Eingriff über die Harnröhre hatten (wie zum Beispiel Prostata-Operationen, Hypospadiekorrekturen, Blasenspiegelungen oder die Anlage eines Dauerkatheters). Ebenfalls wird er Fragen zu Grunderkrankungen und Erkrankungen der Harnwege stellen. Auf diese Weise lassen sich weitere Hinweise auf die Art der Erkrankung sammeln.
Besteht der Verdacht auf eine Harnröhrenverengung (auch Urethrastenose genannt), werden erste Untersuchungen eingeleitet. In manchen Fällten, insbesondere bei häufigen Blasenentzündungen, führt der Arzt zuerst einmal eine Blasenspiegelung (Zystoskopie) durch, um den Zustand der Blase zu beurteilen. In vielen Fällen wird die Harnröhrenverengung im Rahmen dieser Untersuchung festgestellt, indem der Urologe merkt, dass die Harnröhre nicht durchgängig ist.
Eine aussagekräftige, jedoch weniger invasive Methode ist die Uroflowmetrie. Dabei verwendet der Patient zum Wasserlassen einen speziellen Trichter, der mit Hilfe einer Messvorrichtung bestimmen kann, wie viele Milliliter pro Zeiteinheit fließen. Dabei wird erfasst, wie viel Harn insgesamt entleert wurde, wie hoch der größtmögliche Urinfluss war (maximaler Flow) und wie lange das Wasserlassen gedauert hat. Die Werte werden in einem Kurvendiagramm festgehalten, das jeweils typische Kurvenformen bei verschiedenen Erkrankungen zeigt. Ein maximaler Flow von unter 10 Millilitern pro Sekunde deutet auf eine Abflussbehinderung der Harnwege. Nach der Blasenentleerung wird mit dem Ultraschallgerät geprüft und gemessen, ob und wie viel Restharn in der Blase verblieben ist.
Zur Untermauerung der Diagnose und zur Feststellung des Schweregrades und der Länge der Urethrastenose führt er als nächstes eine Urethrographie durch. Dabei wird über einen Katheter oder ein Injektionssystem Kontrastmittel in die Harnröhre gefüllt, damit diese im Röntgenbild sichtbar wird. Nun kann man anhand des Röntgenbildes beurteilen, wo sich die Engstelle befindet, wie lang sie ist und wie groß der verbliebene Durchgang an der engsten Stelle ist. Anhand der Befunde stellt der Urologe eine Diagnose und klärt die Patienten über die möglichen Behandlungsschritte auf.
Haben Sie noch Fragen zur Diagnostik der Harnröhrenstriktur? Das Team von Harnroehrenstriktur-Therapie.de beantwortet gern alle Fragen, die Sie zum Thema Harnröhrenverengungen haben.