An dieser Stelle sollen die Ursachen und begünstigenden Risikofaktoren bezüglich der Harnröhrenverengung genannt werden.
Bei knapp einem Drittel aller Fälle einer Harnröhrenverengung lässt sich bei den Betroffenen keine klare Ursache feststellen. Dies gilt ebenfalls für die betroffenen Patienten unter 45 Jahren. Bei dieser Patientengruppe lassen sich außerdem die folgenden zwei Faktoren feststellen: eine Striktur nach einem Beckenbruch sowie eine Operation aufgrund einer Hypospadie. Als Hypospadie wird eine angeborene Fehlbildung der Harnröhre bezeichnet. Die Harnröhre ist dabei verkürzt. Bei den betroffenen Männern führt das dazu, dass der Ausgang der Harnröhre beispielsweise bereits an der Unterseite des Penis liegt. Bei den betroffenen Frauen befindet sich der Ausgang der Harnröhre bei einer Hypospadie im vorderen Scheidengewölbe. Bei der Patientengruppe über 45 Jahren liegt die Ursache für eine Harnröhrenverengung in vielen Fällen in einem ärztlichen Eingriff und in dessen Folge entstehenden Verletzungen begründet. Bei den betroffenen Frauen in dieser Altersgruppe geht der Harnröhrenverengung häufig eine Verkrampfung des Beckenbodens voraus. Man kann in der Regel sagen, dass bei Männern die Harnröhrenverengung im Abschnitt der vorderen Harnröhre zwischen Penis und Beckenboden auftritt. Eine Harnröhrenverengung tritt selten im hinteren Bereich zwischen Beckenboden und Harnblase auf. Sollte eine Harnröhrenverengung an dieser Stelle auftreten, sind die Gründe häufig eine Strahlentherapie aufgrund von Krebs oder aber ein traumatischer Harnröhrenriss.