Ursachen einer Harnröhrenstriktur
Bei Frauen spielen häufig Verkrampfungen des Beckenbodens eine Rolle. Bei Männern treten Harnröhrenverengungen häufig im vorderen Harnröhrenbereich zwischen Beckenboden und Penis auf, seltener im hinteren Bereich zwischen Beckenboden und Harnblase. Wenn es trotzdem in diesem Bereich ein zu einer Verengung kommt, dann am ehesten durch einen traumatischen Harnröhrenriss oder als Auswirkung einer Strahlentherapie aufgrund einer Krebserkrankung. In ca. 30 % aller Fälle kann keine Ursache für die Verengung der Harnröhre gefunden werden.
Zu den häufigsten Ursachen gehören Verletzungen wie Beckenbrüche oder stumpfe Schrittverletzungen. Dadurch kann die Harnröhre verletzt werden und im Extremfall sogar reißen. Schon kleinste Verletzungen können zu narbigen Verengungen führen, z. B. durch das Legen eines Blasenkatheters oder die Durchführung einer Blasenspiegelung. Durch häufige Prostataoperationen, z. B. eine transurethrale Prostataresektion, kann es ebenfalls zu einer Harnröhrenverengung kommen. Bei Frauen kann eine Verengung durch eine Inkontinenzoperation entstehen. Auch bei einer Geburt kann es zu Harnöhrenverletzungen kommen, die eine Verengung zur Folge haben.
Teilweise liegt die Verengung an einer bakteriellen Harnröhrenentzündung (Urethritis), z. B. durch eine Infektion mit der Geschlechtskrankheit Tripper (Gonorrhoe). Auch angeborene Fehlbildungen können Ursachen für eine Harnröhrenverengung sein. Darüber hinaus kann die entzündliche Hauterkrankung Lichen sclerosus bindegewebsartige Verhärtungen besonders an der Eichel am Penis und der Vorhaut verursachen.