Unfälle
In manchen Fällen können Unfälle zu einer Harnröhrenstriktur (Urethrastenose) führen. Dies gilt ganz besonders für Verletzungen des Beckens, Beckenbrüche und stumpfe Traumen im Genitalbereich. Solche Verletzungen können beispielsweise durch einen Sturz mit dem Fahrrad entstehen. Dabei wird auch die Harnröhre in Mitleidenschaft gezogen. Bei Beckenbrüchen kann es sogar zu einem kompletten Harnröhrenabriss kommen. Ganz gleich welcher Art der Unfall ist – bei einer auch nur geringfügigen Verletzung der Harnröhre kann es zur Vernarbung des Gewebes kommen, was letztlich zu einer Engstelle in der Harnröhre führt.
Verletzungen
Verletzungen sind laut Statistik die häufigste Ursache für die Entstehung von Harnröhrenstrikturen. Dazu muss keine größere Verletzung vorliegen, auch sogenannte Mikrotraumen können zu einer Vernarbung und im späteren Verlauf zur Entstehung einer Harnröhrenverengung führen. Solche mikroskopisch kleinen Verletzungen können zum Beispiel beim Legen eines Blasenkatheters über die Harnröhre oder bei einer Blasenspiegelung entstehen. Dennoch soll an dieser Stelle erwähnt werden, dass bei Eingriffen dieser Art für die meisten Patienten keine negativen Folgen zu erwarten sind, wenn sie fachgerecht und umsichtig ausgeführt werden.
Es gibt aber weitere invasive Verfahren, welche diagnostischen oder therapeutischen Zwecken dienen und ein höheres Risiko mit sich bringen. Ein Beispiel ist die transurethrale Prostataresektion. Bei etwa fünf Prozent der Patienten führt diese Operation, die über die Harnröhre erfolgt, nachträglich zu einer Harnröhrenverengung. Dabei handelt es sich um eine der häufigsten Prostataoperationen, die derzeit durchgeführt werden. Bei weiblichen Patienten können Eingriffe, die aufgrund von Inkontinenz durchgeführt werden, zu einer Harnröhrenstriktur führen. Auch Verletzungen, die unter der Geburt entstehen, können ebenfalls die Harnröhre in Mitleidenschaft ziehen.
Fazit
Verletzungen oder Unfälle im Becken- und Genitalbereich bergen das Risiko möglicher Komplikationen, darunter das Risiko einer Harnröhrenstriktur. Darüber hinaus können alle medizinischen Eingriffe, welche die Harnröhre betreffen, zu kleinsten Verletzungen der Harnröhrenschleimhaut führen, durch die ebenfalls eine Harnröhrenverengung entstehen kann. Um sicherzugehen sollte daher unbedingt auf eine gute Blasenentleerung geachtet werden. Bei auftretenden Symptomen, wie Schmerzen beim Wasserlassen oder Veränderungen des Harnstrahls sollten Betroffene möglichst zeitnah einen Urologen aufsuchen.