Zu den häufigsten Auslösern einer Harnröhrenstenose zählen Narbenstrukturen. Sie zeigen sich im inneren Bereich der Harnröhre und bewirken dadurch eine Beschränkung des physiologischen Harnabflusses. Auf ihrer Innenseite wird die Harnröhre von einer Schleimhaut ausgekleidet, die überaus empfindlich reagiert. Schädigungen an der Schleimhaut werden durch innere und äußere Einwirkungen hervorgerufen. Für äußere Einwirkungen sind in den meisten Fällen mechanische Verletzungen, die durch Unfälle oder sportliche Betätigungen zustande kommen, ursächlich. Besonders Radfahrer sind von Verletzungen der Harnröhre betroffen, wenn sie vom Sattel rutschen und dabei mit dem Dammbereich auf die kompakte Radstange stoßen. Weitere denkbare Ursachen sind Frakturen des Beckens bei einem Verkehrsunfall oder offene Verletzungen, die zwischen Damm und weiblicher Scheide bzw. männlichem Penis auftreten. In manchen Fällen entsteht bei der Ausheilung der Verletzung eine Narbe. Hat diese eine Verengung der Harnröhre zur Folge, macht sich dies im weiteren Verlauf durch Probleme beim Wasserlassen bemerkbar.
Es gibt aber auch innere Urheber, die in der Harnröhre eine Narbenbildung hervorrufen können. Zu den typischen Auslösern einer Harnröhrenverengung gehören dabei medizinische Eingriffe innerhalb des Urogenitaltrakts wie zum Beispiel eine Endoskopie, bei der eine Spiegelung der Harnröhre oder Harnblase erfolgt. Im Rahmen des Verfahrens führt der untersuchende Arzt ein spezielles Endoskop, das an seinem vorderen Ende mit einer Minikamera sowie einem elastischen Schlauch ausgestattet ist, in die Harnröhre ein. Selbst, wenn der Arzt bei der Untersuchung so vorsichtig wie möglich vorgeht, lassen sich Mikroverletzungen an den inneren Strukturen der Harnröhre nicht in jedem Fall vermeiden. Sogar kleinere Schädigungen der Schleimhaut führen häufig zur Entstehung einer Narbe, die wiederum eine Harnröhrenverengung zur Folge hat.