Der Begriff des „Tissue Engineering“ entstammt dem Englischen und bezeichnet die künstliche Anzucht von Körpergewebe. Dem Patienten werden Zellen entnommen, welche im Anschluss unter kontrollierten Bedingungen im Labor in vitro vermehrt werden. Sind die Körperzellen auf die benötigte Größe herangewachsen, werden sie reimplantiert, um geschädigtes Gewebe zu ersetzen.
Im Bereich der Urologie ist diese Form der autogenen Transplantation mit dem MukoCell®- Verfahren die erste erfolgreiche Nutzung des Tissue Engineerings.
Bei der Therapie einer Harnröhrenstriktur durch dieses neuartige Verfahren überwiegen die Vorteile der Methodik deutlich. Zunächst ist lediglich eine geringe Menge körpereigener Zellen erforderlich, um das Transplantat herstellen zu können. Dadurch werden nachhaltige Schäden und Vernarbungen im Mundraum vermieden sowie die Eingriffsdauer der Entnahme auf ein Minimum reduziert. Weiterhin lässt der Einsatz eines autogenen Transplantats eine verkürzte Operationszeit zu. Aufgrund dessen fällt auch die Anästhesie im Verhältnis zu anderen Verfahren schonender aus. Ein nachhaltiger Erfolg wird durch die Widerstandsfähigkeit und Flexibilität der autologen Zellen gefördert. Sie verfügen über die Eigenschaft, sich der Einsatzregion optimal anzupassen und weisen eine hohe Stabilität auf.
Der schonende Behandlungsablauf unterstützt die Heilung und gewährleistet eine bemerkenswerte Verträglichkeitsquote. Die Regenerationsphase verläuft im Vergleich zu weiteren Techniken deutlich kürzer. Letztendlich kann durch diesen Eingriff die Harnröhre vollständig rekonstruiert werden.