Bei der Harnröhrendehnung handelt es sich um die älteste Behandlungsform einer Striktur. Dabei wird ein spezifischer Katheter in die Harnröhre eingeführt, welcher schließlich eine Dehnung herbeiführen soll. Besonders gut eignen sich für einen solchen Zweck Ballonkatheter. Die Dehnung muss nicht obligatorisch von einem Arzt durchgeführt werden. Sobald der Patient den Umgang mit dem Katheter erlernt hat, kann er das Verfahren selbstständig anwenden.
Welche Vor- und Nachteile hat die Therapie?
Pro:
- keine Anästhesie
- häusliche Anwendung möglich
Kontra:
- oftmals mit nachfolgenden Komplikationen verbunden
- häufiges Wiederholen der Behandlung erforderlich
- regelmäßiger Eingriff kann weitere Schäden der Harnröhre begünstigen
- Krankheitsbild verschlechtert sich langfristig
Im Vergleich zu anderen Methoden gilt die Dehnung als weniger effektives Mittel zur Behandlung einer Verengung. Eine solche Behandlung empfiehlt sich vor allem dann, wenn die betroffene Person zu keiner Operation fähig ist. Das regelmäßige Dehnen kann weitere Verletzungen herbeiführen, auf die eine weitere Narbenbildung und damit eine Verschlimmerung der Symptome folgen. Bei den meisten Patienten kann eine zunehmende Anzahl von Infektionen beobachtet werden. Darüber hinaus verschafft das Dehnen keinen langfristigen Effekt. Stattdessen muss das Verfahren regelmäßig wiederholt werden, oftmals bereits nach dem ersten Monat. Mit der steigenden Anzahl der Anwendungen reduziert sich gleichzeitig das Intervall zwischen den Behandlungen.